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03.12.2025

13. Oticon Symposium ZUKUNFT Mensch & Audiologie – Inspirierende Vorträge und ein Abend mit Glitzer & Glamour

Hamburg, 02. Dezember 2025Wie gelangt die Verstärkung für ein bestmögliches Hörerlebnis ans Ohr? Was verrät uns neueste Forschung zur Sprachverarbeitung im Gehirn? Darum ist Kundenbetreuung keine Einbahnstraße und KI aus der Hörversorgung von morgen nicht wegzudenken. Und schließlich: Das können wir ALLE von einer Paralympic-Teilnehmerin lernen. Auch in diesem Jahr zog das Oticon Symposium „Zukunft Mensch & Audiologie“ die Teilnehmenden mit faszinierenden Vorträgen in den Bann – fundiertes Fachwissen wechselte dabei mit beeindruckenden und unterhaltsamen Impulsen. Ein Novum beim diesjährigen Symposium: Nutzer:innen eines Hörsystems konnten die Beiträge per Bluetooth® Auracast-Technologie verfolgen. Einen stimmungsvollen Ausklang fand das Event am Abend unter dem Motto „Neon und Glitzer“ im Hamburger Delphi Showpalast.

Das Interesse an dem hochkarätig besetzten Event war wie immer sehr groß. 250 Teilnehmende fanden sich am 27. November 2025 im Hamburger Curio-Haus ein – die exklusive und etablierte Kundenveranstaltung für Hörakustiker:innen aus Deutschland und Österreich war wie gewohnt ausgebucht. Und wie in den vergangenen Jahren hatte der dänische Hörgerätehersteller Oticon ein spannendes Programm organisiert – mit einem Dreiklang aus Fachinformation, Unterhaltung und Blick in die Zukunft. Nachdem Torben Lindø, langjähriger Geschäftsführer von Oticon, die Veranstaltung mit einer kurzen Ansprache eröffnet hatte, führten Sebastian Rählmann, Leiter Audiologie bei Oticon, und Jan Balmes, Technische Leitung Audiologie, ebenfalls bei Oticon, durch den weiteren Tag. Das waren die Beiträge:

  • Hörgeräte können viel leisten, wenn die Verstärkung am Ohr ankommt. Ausgehend von dieser Prämisse gab Dr. Florian Denk, Leiter des Bereichs Forschung und Studien am Deutschen Hörgeräte Institut (DHI), tiefe Einblicke in seine wissenschaftliche Arbeit – und sah Optimierungsmöglichkeiten unter anderem im Hinblick auf eine artefaktarme Signalverarbeitung. Visionär mutete in diesem Zusammenhang ein von Denk und seinem Team untersuchtes, alternatives Lautsprecherkonzept an: die optische Anregung des Ohrs per Laser. Ob diese Option jemals den Weg in die Praxis finden wird, vermochte allerdings auch der Experte nicht vorherzusehen.
  • Ein maßgebliches Kriterium dafür, wie gut ein Hörsystem für Nutzer:innen funktioniert, ist das Sprachverstehen. Um technisch und in der individuellen Anpassung das Optimum herauszuholen, sind Kenntnisse über die Sprachverarbeitung in unserem Gehirn essenziell – diese ist das zentrale Forschungsthema von Dr. Florine Bachmann, Wissenschaftlerin vom Eriksholm Research Centre in Dänemark. Antworten liefern laut der Expertin frühe akustisch evozierte Potenziale, sogenannte FAEP, die per EEG im Hirnstamm gemessen werden – und Aufschluss darüber geben können, welche Signale zum Gehirn gelangen. Laut Bachmann seien Hörlösungen, die die frühe Sprachverarbeitung im Gehirn optimieren, bereits in der Entwicklung.
  • Service-Comedian Armin Nagel hatte vor allem die Beziehung von Hörakustiker:innen und Kund:innen im Visier. Sein Credo: Guter Service muss anderen Menschen das Leben leichter machen! Aus Nagels Sicht unbedingt dazu gehört der Perspektivwechsel, das heißt, immer auch die Sicht der Kund:innen einzunehmen – was wünschen die sich? Aktives Zuhören und eine partnerschaftliche Kommunikation seien der Schlüssel für Kundenzufriedenheit. Nagel sparte nicht mit vielen weiteren wertvollen Hinweisen, die er charmant und unterhaltsam illustrierte. Schließlich nahm er sich noch die „Hörakustik-Teams“ vor – und appellierte an einen wertschätzenden Umgang miteinander, denn wir, als Mensch, machten den Unterschied.
  • Auf eine inspirierende Reise über mentale Kraft, Lebensfreude und Potenziale, die in jedem von uns stecken, nahm Anja Renner die Teilnehmenden mit. Die am Usher-Syndrom erkrankte Para-Triathletin und Olympia-Bronzemedaillengewinnerin leidet seit ihrer Geburt an einer Hörschädigung, eine fortschreitende Seheinschränkung wird sie darüber hinaus früher oder später erblinden lassen. Aktuell verfügt sie über weniger als 10 Prozent des normalen Sehvermögens. Renner gab Einblicke in die Welt des Spitzensports mit Behinderung und teilte, wie sie Resilienz, Selbstmotivation und innere Stärke entwickelt hat, um, ganz nach dem Motto „Grenzen existieren oft nur in unseren Köpfen“, alte Denkmuster loszulassen und neue Wege zu gehen. Sie beschrieb eindrücklich, wie sie es schafft, sich trotz aller Hindernisse und Rückschläge nicht in ihr Schicksal zu ergeben, sondern es als stete Chance für persönliches Wachstum zu begreifen.
  • Schließlich demonstrierte Speaker, Autor, Podcaster, KI-Experte und Unternehmer Sascha Lobo am Beispiel von ChatGPT, welche gesellschaftliche und ökonomische Wirkmacht KI zunehmend entfaltet, die selbst Top-Experten und Tech-Unternehmen wie Google nicht immer überblicken. Lobo ordnete KI in die Digitalisierung ein, erklärte Prinzipien und Branchendynamik der Digitalkonzerne und verdeutlichte, wie künstliche Intelligenz zugleich unter- und überschätzt wird. Er lieferte Zahlen, wie der digitale Wandel Deutschland „übersprungen“ habe, aber auch solche, die Deutschland einen weltweit führenden „IT-Tüftlergeist“ attestieren und somit Grund zur Hoffnung ließen. Ganz in diesem Sinne warb Lobo dafür, die Transformation aktiv mitzugestalten und wünschte sich „die Entwicklung einer Kultur des Ausprobierens: Lernen, sich „voranzuscheitern.“ Das gelte auch für den Bereich der Hörakustik. Denn geht es um die Verbesserung von Klangqualität und Spracherkennung, automatische Anpassungen, personalisiertes Hören und vieles mehr – der Einsatz von KI kenne praktisch keine Grenzen.

Delphi Showpalast – Wo das Spektakel zuhause ist

Der informative und abwechslungsreiche Symposiums-Tag klang mit einem wahren Feuerwerk an guter Laune im geschichtsträchtigen Event-Theater „Delphi Showpalast 2.0“ im Hamburger Schanzenviertel aus. Eine Location mit besonderem Flair, großartigen Gespräche und einer Band, die für ausgelassene Stimmung sorgte. Bis weit nach Mitternacht wurde das Tanzbein geschwungen …

„Ein Symposium voller spannender Vorträge, Impulse und großartiger Menschen – wir hätten uns keinen besseren Tag wünschen können“, fasste Sebastian Rählmann die Ereignisse des Tages zusammen. Und Jan Balmes ergänzte: „Das alljährliche große Interesse an unserer Veranstaltung begeistert uns immer wieder und bestätigt, wie relevant das Thema Zukunft und auch Mensch in der Audiologie ist.“

Quelle: Oticon