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25.06.2021

„Der Hörakustiker ist der Dreh- und Angelpunkt.“

Im Gespräch mit Peter Wilhelm über Bestatter und Hörakustiker, über das Bloggen und über Erfahrungen mit Hörgerät ReSound ONE

Er ist „der bekannteste Bestatter Deutschlands“. Und das, obwohl Peter Wilhelm (61) seinen einstigen Beruf längst gegen den des Publizisten und Bloggers eingetauscht hat. Geschrieben hat der studierte Psychologe und leidenschaftliche Technik-Fan eigentlich schon immer. Insbesondere sein Blog bestatterweblog.de, den es seit 2004 gibt, hat ihm zu großer Anhängerschaft und Popularität verholfen. Neben seiner früheren Branche hat Peter Wilhelm vor einigen Jahren auch die Hörakustik für sich entdeckt – durch das Erlebnis der eigenen Hörgeräte-Versorgung. Auf hoergeraete-info.net bloggt er seitdem für Hörgeräte-Kunden, informiert über alle Aspekte der Hörgeräte-Versorgung und nimmt neueste Hörtechnik wie das ReSound ONE kritisch unter die Lupe. Uns gab Peter Wilhelm folgendes Interview.

Redaktion: Herr Wilhelm, Sie leben nicht weit von Heidelberg und man kennt Sie vor allem als bloggenden Bestatter. Wie sind Sie eigentlich zum Bestatter-Beruf gekommen?

Peter Wilhelm: Wie die Jungfrau zum Kinde. Ich bin auch gelernter Kaufmann. Es gab eine freie Stelle, also fing ich in einem Bestattungshaus an und stellte sehr bald fest: Das kann man besser machen. Mich störte vor allem, dass in der Bestatter-Branche Menschen oft nur als Kunden gesehen wurden, die viel Geld bezahlen. Das Menschliche kam mir zu kurz. Ich fand, ich müsste die Verstorbenen und auch die Angehörigen so behandeln, wie ich mir das für meine eigene Familie wünschen würde. Und ich wollte für jeden guten Service anbieten, also zu tragbaren Konditionen.

Mein eigenes Bestattungsunternehmen hatte ich zehn Jahre. 2004 habe ich es verkauft – aus gesundheitlichen Gründen. Ich hatte ein größeres Unternehmen, war nebenbei ehrenamtlich tätig und fast jeden Tag von früh bis spät unterwegs… Das rächte sich.

Redaktion: Seitdem arbeiten Sie als Publizist und Blogger?

Peter Wilhelm: Ich habe einen Schnitt gemacht und mich fortan ganz aufs Schreiben verlegt. Geschrieben hatte ich schon immer – etwa für Magazine und über Themen wie Digitalisierung oder Smart Home. Damals kam mir die Idee, einen Blog über das Bestatter-Leben zu beginnen.

Wenn man Leuten begegnet und erzählt, dass man Bestatter ist, passiert immer das gleiche: Erst wollen sie nichts mit dem Thema zu tun haben. Aber dann kommen sie und stellen Fragen, die sie schon immer mal loswerden wollten, und die sich am besten stellen, wenn man aktuell keinen Anlass hat, um einen Verstorbenen zu trauern. Genau dem möchte ich mit dem Blog entsprechen – auf unterhaltsame Weise die Ängste und Nöte der Leute aufgreifen. Ich will einerseits unterhalten. Andererseits finde ich es wichtig, dass man sich mit dem Thema Sterben und Tod beschäftigen. Und ich bekomme oft Mails, die mich darin bestärken. Viele Leser des Blogs sind irgendwann selbst mit einem Sterbefall konfrontiert. Sie sind dann dankbar für diese Art Lebenshilfe.

Redaktion: Sie haben anfangs unter Pseudonym gebloggt – als „Undertaker Tom“?

Peter Wilhelm: Das war, weil meine Tätigkeit als Bestatter noch nicht so lange zurücklag. Ich wollte vermeiden, dass sich reale Menschen in meinen Geschichten wiedererkennen. Das ist auch nie vorgekommen. Als es jedoch zum direkten Kontakt mit meinen Lesern kam, habe ich das Pseudonym aufgegeben.

Redaktion: Sie sind gestartet, als Blogs überhaupt erstmals ein Thema wurden. Heute ist bestatterweblog.de eine echte Erfolgsstory…

Peter Wilhelm: Dass besondere an Blogs ist, dass man sein eigener Herr ist. Als Journalist schreibt man immer im Auftrag, aber beim Bloggen bin ich völlig unabhängig und kann schreiben, was mir passt. Ich bin eine Art Olymp-Vater in meinem Universum und kann alles bestimmen.

Das Bestatter-Blog umfasst inzwischen etwa 15.000 Artikel, es hat eine riesige Fan-Base. Aus ihm sind mehrere Bücher hervorgegangen. Von den Hörern der Deutschen Welle wurde es zum besten Blog Deutschlands gewählt und die ARD hat mich als „Deutschlands bekanntesten Bestatter“ vorgestellt. Mit meinen Bestatter-Büchern mache ich seit Jahren auch unterhaltsame Lesungen. Heute sagt man dazu vielleicht Comedy. Ich nenne es eher „dicker Mann läuft auf der Bühne herum und redet“. Ich lese meine Geschichten und tausche mich mit meinem Publikum aus.

Redaktion: Sie verdienen mit Ihren Blogs Ihre Brötchen. Sie finanzieren sich über Werbung. Wieviel Zeit mussten Sie investieren, um so weit zu kommen?

Peter Wilhelm: Anfangs habe ich enorm viel Zeit investiert. Ich habe sogar Treffen mit meinen Lesern und Fans organisiert. Da kamen fast hundert Leute. Und es gab Bühnenstücke zum Thema Bestattung – zusammen mit einer Band. Dieses Drumherum hat sich inzwischen etwas gelegt. Aber so zwei Stunden pro Tag investiere ich auch heute noch in das Blog.

Hinzu kommen die Leser. In der Spitze erreichen mich 700 Mails am Tag, an normalen Tagen immer noch 200 bis 300. Die müssen alle beantwortet werden. Ich habe eine Mitarbeiterin, die mehrmals pro Woche die Standard-Fragen aussortiert und den Leuten die Links schickt, unter denen sie die Antworten nachlesen können. Aber viele Mails sind auch sehr persönlich, oft aus einer betrüblichen Lage geschrieben. Da muss ich mich selbst kümmern. Außerdem können mich die Leser jede Woche zu einer bestimmten Zeit anrufen.

Redaktion: Viele Nachfragen und Anrufe bekommen Sie inzwischen auch zu Ihrem Hörgeräte-Blog hoergeraete-info.net. Wie kommt ein Bestatter zur Hörakustik?

Peter Wilhelm: Das Thema Elektronik fand ich schon immer interessant. Hörgeräte sind auch kleine Elektronik. Und als ich selbst schwerhörig wurde, begann ich, mich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Ich habe mir Fachbücher gekauft, viel Zeit bei Hörakustikern zugebracht, Schulungen bei Hörgeräte-Herstellern besucht. Inzwischen traue ich mir zu, zu verstehen, welche Probleme andere Menschen mit Hörgeräten haben. Ich kann eine ganz gute Brücke zwischen den Anwendern einerseits sowie Akustikern und Herstellern andererseits schlagen.

Redaktion: Wie sah denn Ihre erste Hörgeräte-Versorgung aus? Hatten Sie Berührungsängste?

Peter Wilhelm: Nein, die hatte ich nicht. Ich wusste, dass die Geräte nicht mehr so groß sind. Und obwohl ich vor allem links schlecht hörte, war mir klar, dass ich auf beiden Seiten ein Gerät brauche. Wie unterschiedlich Hörakustiker sind, wusste ich nicht. Meinen hatte ich gewählt, weil er einen guten Parkplatz hatte. Er war auch sehr freundlich. Wirklich zufrieden war ich am Ende trotzdem nicht.

Redaktion: Warum nicht?

Peter Wilhelm: Was mich irritierte, war so ein Übergang: Anfangs fühlte ich mich wie ein gut behüteter Patient. Dann war ich auf einmal der Kunde. Ich war ahnungslos und habe einfach vertraut. Und im Nachhinein gewann ich das Gefühl, dass es mehr darum ging, mir ein bestimmtes Hörgerät zu verkaufen, dass der Akustiker von vornherein im Auge hatte.

Welche Alternativen es vielleicht gibt, war nie Thema. Als ich nach einem Kassengerät fragte, wurde mir so ein beigefarbener Klotz von 1990 gezeigt. Mir war klar, dass ich mir bestimmt nicht so eine Art Scampi hinters Ohr klemmen werde… Bei mir führte das dazu, dass ich immer, wenn ich irgendwo unterwegs war, in ein Hörakustik-Geschäft gegangen bin. Ich habe mich umgesehen, mich beraten lassen und festgestellt, dass das auf ganz verschiedene Weise passiert. Ich war sehr angetan, dass es nicht überall so oberflächlich zugeht. Dass sich viele Akustiker mit großer Empathie darum bemühen, das Beste für den jeweiligen Kunden herauszuholen. Und dass sie sich der Tatsache bewusst sind, dass sie mit jedem Hörgerät Gewinn machen, und es nicht immer das Teuerste sein muss.

Redaktion: Wann hatten Sie denn dieses Erlebnis mit dem „Scampi“?

Peter Wilhelm: Das war so 2013, noch vor den neuen Zuzahlungsregelungen. Aber wenn ich heute nach Kassengeräten frage, kommt es mitunter immer noch zu Reaktionen, die ich nicht redlich finde. Dass sind dann die „Geräte für die Hartz-IV-Empfänger“, die „Sozialgeräte für die armen Leute“: „Also, wenn Sie gar nicht mehr vor die Tür gehen, dann reicht das…“ – Das stimmt natürlich nicht. Ich empfehle meinen Lesern immer, beim Testen mit Kassengeräten anzufangen. Und dann tastet man sich an die Leistungsklasse, die man wirklich braucht. Natürlich benötigt man auch einen Hörakustiker, der alles gut einstellt.

Oft wird zu wenig über Möglichkeiten und Alternativen aufgeklärt. Die Unzufriedenheit mit Hörgeräten resultiert zu 90 Prozent aus Ungeduld. Entweder ist der Kunde ungeduldig, oder der Akustiker will schnell mit First Fit versorgen. Und den vermeintlichen Einwänden der Kunden wird oft zu schnell nachgegeben. Anstatt dem Kunden zu erklären, dass er die Geräte erstmal ein halbes Jahr tragen muss, ehe er wirklich gut zurechtkommt.

Redaktion: Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht der Hörakustiker für die Versorgung?

Peter Wilhelm: Er ist der Dreh- und Angelpunkt. Und wir sind weit davon entfernt, dass sich das ändert. Es mag interessant sein, Korrekturen in der Einstellung auch mal aus der Ferne vorzunehmen. Aber Hörgeräte nur aus der Ferne anzupassen, das ist der falsche Weg. Der Hörakustiker muss den Menschen vor sich haben, er muss dessen Hörumfeld kennenlernen. Er ist in diesem ganzen Prozess für mich sogar noch wichtiger als der HNO-Arzt.

Und es ist wichtig, dass er mit der Zeit geht: Der Anspruch der Menschen hat sich gewandelt. Die Versorgung ist eine höchst individuelle Dienstleistung. Der Hörakustiker muss sich heute auch mit Smartphones auskennen, er muss erklären, wie man die Fernanpassung nutzt usw. Und er muss sehr genau fragen, um zu erfahren, welche Hörgeräte sein Kunde benötigt. Er muss dem Kunden ermöglichen, sich für die passende Technik entscheiden zu können.

Redaktion: Gibt es aus Ihrer Sicht eigentlich Parallelen zwischen Hörakustikern und Bestattern?

Peter Wilhelm: Die gibt es durchaus. Beide verkaufen Dinge, die der Kunde im Grunde nicht will – und das zu Bedingungen, die der Kunde oft nicht versteht. Die meisten Kunden sind älter. Und sie müssen sich darauf verlassen, was ihnen gesagt wird. Parallelen finde ich auch beim Umgang mit dem Wort „Wert“.

Redaktion: Inwiefern?

Peter Wilhelm: Bestatter fragen ihre Kunden zum Beispiel: „War Ihnen der Verstorbene denn nicht mehr wert?“ Und manche Akustiker fragen: „Ist Ihnen Ihre Gesundheit denn nicht mehr wert?“ Ich finde diese Fragen beide schlimm. Es klingt so, als könnte man sich gutes Hören für einen bestimmten Betrag kaufen. Und das stimmt eben nicht. Zum guten Hören brauche ich ein passendes Gerät und einen Hörakustiker, der mir mehr bietet als First Fit. Er muss sich die Mühe machen, die Technik von Grund auf für mich einzustellen. Und er muss mich dazu bringen, diese Technik täglich zu tragen. Dann verschwinden anfängliche Probleme meist wie von Zauberhand. Dafür muss der Akustiker nicht permanent herumstellen. Er muss vor allem gemeinsam mit dem Kunden eine geduldige Zeit verbringen.

Andererseits gibt es auch deutliche Unterschiede zwischen beiden Branchen. So ist Bestatter nach wie vor kein richtiger Lehrberuf.

Redaktion: Das heißt, jeder kann Bestatter sein?

Peter Wilhelm: Jeder kann ein Gewerbe anmelden. Der Verband steuert da zwar etwas gegen, aber bislang hat sich noch nichts geändert. Und seine Wurzeln hat das Gewerbe bei den Schreinern, in Möbelhäusern, bei Fuhrunternehmen. Es gibt Handwerker und Kaufleute, die in der Ausbildung nicht unbedingt Empathie oder Fingerspitzengefühl gelernt haben. Deshalb findet man in der Branche bis heute eine gewisse Hemdsärmeligkeit.

Andererseits gibt es inzwischen auch Bestatter, die einen christlichen oder einen anderen weltanschaulichen Ansatz verfolgen, und bei denen der Mensch mehr im Fokus steht. Es gibt in der Branche alle Arten von Menschen. In großen Städten findet man auch viele innovative Anbieter, aber in kleineren hätten die oft gar keine Chance.

Redaktion: Worum geht es auf Ihrem Hörgeräte-Blog?

Peter Wilhelm: Um Themen, die mich selbst beschäftigen: Was steckt eigentlich in so einem Hörgerät drin? Wie sollte man als Hörgeräte-Kunde behandelt werden? – Das Blog richtet sich vor allem an Schwerhörige. Aber auch viele Hörakustiker lesen mit. Zudem sammeln wir auch Spenden-Hörgeräte; vor allem für ein Projekt in Südamerika und für schwerhörige Kinder in der Ukraine.

Redaktion: Den Hörgeräte-Blog gibt es erst ein paar Jahre. Wie ist die bisherige Resonanz?

Peter Wilhelm: Die ist sehr gut. Auch auf diesem Blog gibt es inzwischen immerhin 4.000 Artikel inklusive eines umfangreichen Lexikons. Ich bekomme viele Anfragen und Anrufe. Mehr wäre kaum zu schaffen, aber über weitere Werbekunden freue ich mich natürlich. Wobei ich gleich dazusagen muss: Das Blog ist absolut herstellerunabhängig. Wenn mir jemand Testhörgeräte zur Verfügung stellt, gehen die anschließend wieder zurück. Zubehör wird manchmal auch verlost. Aber wenn sich jemand eine Rezension kaufen möchte, hat er bei mir keine Chance.

Redaktion: Aktuell haben Sie das ReSound ONE getestet. Wie kommt es überhaupt zu so einem Test?

Peter Wilhelm: Ich hatte von einem Hörgerät gelesen, bei dem ein zusätzliches Mikrofon im Gehörgang sitzt. Und ich habe mich gefragt, warum man darauf nicht schon längst gekommen ist. Schließlich sitzt dieses Mikrofon genau da, wo man normalerweise hört und wo die natürliche Trichterfunktion der Ohrmuschel ausgenutzt wird. Während hinterm Ohr eigentlich die denkbar ungünstigste Position für ein Mikrofon ist. Dort muss man die Ohrmuschel erst mit sehr viel Technik wieder hineinrechnen. Ich dachte: Mit Mikrofon im Ohr muss es deutlich besser klingen.

Dann habe ich einfach bei GN angefragt, wobei von vornherein klar war, dass ich sehr kritisch teste und keinerlei finanzielle oder sonstige Zuwendungen bekomme. Man war einverstanden und hat die Testhörgeräte an meinen Akustiker, Herrn Alon Lavi von hören2 in Mannheim geschickt. Dort bekam ich sie eingestellt – ausgehend von einem aktuellen Hörtest und anhand meines Audiogramms. Angepasst wurde mit der Audiosus-Methode.

Redaktion: Wie fiel der Test aus?

Peter Wilhelm: Dazu muss ich erstmal sagen, dass ich eigentlich andere Hörgeräte trage, mit denen ich sehr zufrieden bin. Aber die ReSound ONE haben mich angenehm überrascht. Mit dem zusätzlichen Mikrofon im Ohr konnte ich tatsächlich sehr gut hören. Sehr schön war das zum Beispiel im Familienkreis. Auch das Richtungshören ist toll. Ich hatte überhaupt kein Problem, Geräusche und Sprache exakt zu lokalisieren. Man spürt instinktiv, aus welcher Richtung das Gesprochene kommt. Und Musik klingt wirklich super, sogar mit schönem Bass. Da sollte man den Anwendern immer noch mal den Tipp geben, in den Equalizer des Handys zu schauen. Die meisten haben den auf Aus stehen. Wenn man hier andere Einstellungen wählt, klingt es deutlich besser.

Oft vergleiche ich auch verschiedene Geräte miteinander. Beim Testen der ReSound ONE habe ich immer mal gewechselt – zu meinen Geräten und zu noch einem dritten Premium-Hörgerät. Alle drei waren mit Audiosus angepasst. ReSound ONE und meines waren so ein Level. ReSound ONE war vom Klang vielleicht etwas wärmer, wie Holz; meines klingt eher ein bisschen nach Metall. Aber in der Qualität und auch in der Sprachverständlichkeit nahmen die sich nichts. Das dritte Gerät reichte für meinen Geschmack lange nicht ran.

Redaktion: Was sagen Sie denn zu den anderen audiologischen Funktionen, zur App und zur Akku-Lösung?

Peter Wilhelm: Auch die haben überzeugt. Beim All Access Programm des ReSound ONE verbinden sich die Vorteile von Direktionalität und Omnidirektionalität. Und in lauter Umgebung hilft die Ultra Focus Funktion und ermöglicht gleichzeitig immer noch die räumliche Orientierung.

Die Smartphone-App ist hervorragend gemacht. Es gibt genügend Einstellmöglichkeiten, die Optik ist schick, alles läuft sehr stabil und die Bedienung wird auch für betagte Personen kein Problem sein. Und das Ladegerät ist ein Hingucker. Die Akku-Laufzeit ist mit 30 Stunden angegeben. Ich habe versucht, das mal auszureizen. Aber das ist mir nicht gelungen.

Redaktion: Und das Design? Wie war Ihr Tragegefühl?

Peter Wilhelm: Die Geräte sitzen sehr komfortabel und ziemlich weit hinter dem Ohr. Sie sind dadurch extrem unauffällig, haben kaum Kontakt zum Körper und liegen sehr angenehm an. Es bleibt auch noch genügend Platz für Brillenbügel. Und man merkt gar nicht, dass man durch Hörgeräte hört. Ich hatte nie das Gefühl, mit einem künstlichen Sound zu hören. Man kann sich ja nicht wirklich erinnern, wie man früher einmal gehört hat. Aber ich würde schon sagen: So hat sich das früher angehört.

Redaktion: Gab es auch kritische Punkte?

Peter Wilhelm: Kaum. Nicht so toll finde ich das Einschaltgeräusch. Da kommt so ein Ding-Dong, das mich an einen rückwärtsfahrenden LKW erinnert. Aber das ist jetzt Meckern auf hohem Niveau.

Unterm Strich gab es bei mir für ReSound ONE volle Punktzahl. Das sind richtig gute Hörgeräte, die Spitzenlösungen anderer Hersteller auf jeden Fall das Wasser reichen; für mich sind sie ganz weit vorn. Wer sie sich kauft, der macht überhaupt nichts verkehrt. Ich kann sie wirklich empfehlen. Und das zusätzliche Mikrofon ist sicherlich zukunftsweisend für die gesamte Branche.

Redaktion: Herr Wilhelm, haben Sie vielen Dank für das interessante Gespräch.

Den ausführlichen Testbericht von Peter Wilhelm zum Hörgerät ReSound ONE finden Sie auf seinem Hörgeräte-Blog unter:

https://hoergeraete-info.net/am-ohr-resound-one-r-mrie-hoergeraet-erfahrungsbericht/

Foto: Schaarschmidt